Patientenverfügung / Vorsorgevollmacht

Patientenverfügung
Mit der gesetzlich geregelten Patientenverfügung können Sie für den Fall der späteren Entscheidungsunfähigkeit vorab schriftlich festlegen, ob Sie in bestimmte medizinische Maßnahmen einwilligen oder sie untersagen. Der Arzt hat dann zu prüfen, ob Ihre Festlegung auf die aktuelle Lebens- und Behandlungssituation zutrifft. Ist dies der Fall, so hat er die Patientenverfügung unmittelbar umzusetzen. (www.bmjv.de)

Vorsorgevollmacht
Mit der Vorsorgevollmacht können Sie einer anderen Person das Recht einräumen, in Ihrem Namen stellvertretend zu handeln. Die Vorsorgevollmacht kann sich auf die Wahrnehmung bestimmter einzelner oder aber auch aller Angelegenheiten beziehen. Sie können vereinbaren, dass von der Vorsorgevollmacht erst Gebrauch gemacht werden darf, wenn Sie selbst nicht mehr in der Lage sind, über ihre Angelegenheiten zu entscheiden. Die Vorsorgevollmacht gibt Ihnen die Möglichkeit, die Bestellung eines Betreuers oder einer Betreuerin durch das Betreuungsgericht zu vermeiden. Sie sollten aber nur eine Person bevollmächtigen, der Sie uneingeschränkt vertrauen und von der Sie überzeugt sind, dass sie nur in Ihrem Sinne handeln wird. (www.bmjv.de)

Für beide Dokumente können Sie auf der angegebenen Seite Formulare und Textbausteine für die Erstellung der eigenen Unterlagen finden. Ebenso gibt es diese Vordrucke und eine individuelle Beratung in gemeinnützigen Vereinen und Verbänden.

Der Sozialdienst, wie er im Krankenhaus auch oft genannt wird, ergänzt die ärztliche und pflegerische Versorgung durch fachliche Hilfen für Patienten, die persönliche und soziale Probleme im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung oder Behinderung und deren Auswirkungen auf ihr Leben und das ihrer Angehörigen haben.

Er greift diese Probleme auf und unterstützt bei der Lösungsfindung.

Die Mitarbeiter des Sozialdienstes sind in schwierigen Situationen zugleich Zuhörer und Vermittler und stellen eine Verbindung zwischen Patient und Arzt sowie Angehörigen her.

Sie beraten und unterstützen in allen Fragen von Sozialleistungen („Sozialleistungen“ ist der Oberbegriff für alle Geld- und Sachleistungen, die vom Staat unterstützt werden, wie z.B. Hauskrankenpflege, Heil- und Hilfsmittel, Krankengeld, Rente, Haushaltshilfe).

Bei palliativen Patienten unterstützen die Kollegen des Sozialdienstes die Entlassungsvorbereitung des Patienten aus dem Krankenhaus in die Häuslichkeit bzw. in eine andere Versorgungseinrichtung und organisieren die dazu ggf. notwendigen ambulanten Hilfen wie Pflegedienste, SAPV, ambulante Hospizdienste. Zudem übernehmen sie die Beantragung von Pflegegraden, Schwerbehindertenausweis und/oder die Anmeldung im Hospiz und beraten in finanziellen Notlagen. Auch eine mögliche Inanspruchnahme des Härtefonds der Deutschen Krebshilfe wird geprüft.
Auch im ambulanten/ häuslichen Bereich kann Sozialberatung in Anspruch genommen werden.

Hier wird dann von psychosozialer Beratung gesprochen. Eine gute Adresse für Informationen stellen die Pflegestützpunkte/-beratungsstellen dar. Diese gibt es in allen Berliner Stadtbezirken. Die Adressen entnehmen Sie bitte dem Internet.

Krebs belastet nicht nur den Körper sondern auch die Psyche.

Psychoonkologen unterstützen Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben – unabhängig davon, ob diese kurativ oder palliativ ist.

Ziel ist es, in Gesprächen eine ressourcenorientierte Krankheitsverarbeitung soweit zu unterstützen, dass die Patienten selbst durch Rückgriff auf individuelle Erfahrungen und Ressourcen ihre Ängste und Sorgen besser bewältigen, ihre Wünsche und Bedürfnisse adäquat kommunizieren und so ihre Lebensqualität im Umgang mit Diagnose, Krankheit und Therapie verbessern.

Dabei suchen Psychoonkologen gemeinsam mit den Betroffenen und ggf. auch mit den Angehörigen nach Wegen, mit der neuen Lebenssituation und mit den aus der Tumorerkrankung resultierenden emotionalen und mentalen Belastungen umzugehen.

Die Resilienz (die psychische Widerstandskraft) wird bei psychoonkologischen Gesprächen fokussiert, um die Selbstwirksamkeit zu stärken und das Akzeptieren auf individuelle Art und Weise zu ermöglichen.

Zum Einsatz kommen verschiedene Ansätze und Methoden sowie Erkenntnisse der Positiven Psychologie, um mit Gesprächen sowie Achtsamkeit, Entspannung und Imagination das individuelle Bewältigungspotenzial zu stärken.

In der besonderen Situation palliativer Diagnosen kommen je nach Bedarf und auf Wunsch palliativpsychologische Themen wie Spiritualität und Glaube bezüglich Tod und Sterben hinzu. Die Patienten erhalten psychologische Beratung, Betreuung und Behandlung zudem in Akutkliniken, Rehabilitationseinrichtungen, über psychosoziale Beratungsstellen und in psychotherapeutischen Praxen. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung. Wie diese Hilfen aussehen, hängt vom subjektiven Erleben und den Wünschen des Betroffenen ab.

Angehörige können viele Angebote der Unterstützung ebenfalls in Anspruch nehmen. Psychoonkologische Beratung

Für diese Beratung vereinbaren Sie bitte Termine unter:
Telefon: 030-2832400
E-Mail: beratung@berliner-krebsgesellschaft.de
Internet: www.berliner-krebsgesellschaft.de

Der Krebsinformationsdienst ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 – 420 30 40 zu erreichen, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de. Auf Facebook informiert der Dienst unter www.facebook.de/krebsinformationsdienst.

Eines vorweg: Körperliche Aktivitäten sind für alle Menschen gut und wichtig, auch und gerade für Krebspatienten.

Bewegungstherapie kann ein wichtiger, ergänzender Bestandteil der onkologischen und/oder palliativen Behandlung sein, um die Lebensqualität von Patienten mit Krebs in allen Phasen der Erkrankung zu verbessern.

Gute Tipps für Patienten zu diesem Thema finden Sie beim Krebsinformationsdienst - www.krebsinformationsdienst.de.

Auch die Physiotherapie spielt bei der Behandlung von palliativen Patienten als ein Baustein der ganzheitlichen Betreuung eine bedeutende Rolle.

Im stationären Bereich unterstützt die Physiotherapie durch leichte krankengymnastische Übungen, Mobilisationstraining, Entspannungsverfahren, Massage, Übungen zur Körperwahrnehmung, Atemtherapie, Ödemtherapie, Reflexzonentherapie, Hydrotherapie die Stabilisierung und Besserung des Allgemeinzustandes des Patienten und schafft so die Voraussetzungen, dass die Patienten möglichst mobil und gestärkt in die Häuslichkeit entlassen werden können.

Es wird ein individuelles und patientenbezogenes Programm mit den Patienten umgesetzt. Täglich wird neu eingeschätzt, wo er sich gerade physisch und psychisch befindet. Therapieziele sind immer wieder aktuell und realistisch anzusetzen.

Für den häuslichen Bereich eignet sich ein individuelles Trainingsprogramm aus Ausdauer, Kraft und Koordination, welches in Zusammenarbeit mit dem Onkologen, Sporttherapeuten und/oder Physiotherapeuten erstellt werden sollte.

Beispiele für geeignete körperliche Aktivitäten sind:
Fahrrad fahren
Schwimmen
Gymnastik
Walking
leichtes Krafttraining

Fragen sie Ihren Arzt ruhig aktiv nach sportlichen Angeboten.

Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse des Menschen. Können diese durch schwere Krankheit nicht befriedigt werden, stellt dies Betroffene und Angehörige oftmals vor große Probleme. Von ihren Angehörigen bekommen Patienten oft zu hören, dass sie essen müssen und Angehörige erhalten oft als Antwort, dass sie keinen Appetit haben. Diese Ambivalenz gilt es aufzulösen und zu besprechen und das Optimum für den Patienten gemeinsam mit einer Ernährungsberatung zu finden.

Mangelernährung, Gewichts- und Kräfteverlust sind die häufige Folge von Tumor- und anderen schweren Erkrankungen. Leider können diese nicht immer von Laien erkannt werden (z. B. bei Menschen mit erhöhtem Körpergewicht vor der Erkrankung oder bei Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen im Körper)..

Deshalb sind inzwischen in vielen Krankenhäusern und auch in onkologischen Facharztpraxen ErnährungsberaterInnen tätig. Diese können informieren, aufklären, Mangelerscheinungen erkennen und individuelle Empfehlungen geben. Auch palliativen Patienten kann grundsätzlich eine abwechslungsreiche Vollkost empfohlen werden.

Dies ist aber in vielen Fällen wegen veränderter Stoffwechsellagen und Krankheitssymptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Völlegefühl, nicht vollständig umsetzbar. Eine hohe Gewichtsabnahme ist häufig die Folge.

ErnährungsberaterInnen im Krankenhaus versuchen, mit Patienten und deren Angehörigen in einem individuellen Gespräch zu ermitteln, wie ihre aktuelle Ernährungssituation ist. Sie passen die Essens-bestellung nach individuellen Wünschen der Patienten an und hoffen, durch den gezielten Einsatz von Trinknahrung, Sondennahrung oder parenteraler Ernährung einen hilfreichen Einfluss auf das Befinden der Patienten nehmen zu können.

Darüber hinaus bemühen sie sich darum, dass das im Krankenhaus eingeleitete Ernährungsregime in der Häuslichkeit fortgeführt wird und stellen dafür den Kontakt zwischen Patient, Arzt, Sozialdienst und Pflegedienst her.